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Mittwoch, 21. August 2013

Softgetränk-Expressionismus oder Voodoo für selbstironische Seelen in Not

 


Es ist eine zutiefst enttäuschende Erkenntnis, dass all das Towuhabohu um die Namensetiketten einer berühmten Softgetränk-Firma tatsächlich allein den Werbezwecken dient.
Tja Schicksal, da hättest Du doch mal zuschlagen dürfen, aber wie es ja so ist, strotzt alles was erlaubt ist, nur so vor Langeweilealarm!
Letzten Samstag gab es ein kleines intimes Familientreffen im Garten meiner Schwester. Wobei das Wort “klein“ bei zwei sechsköpfigen Familien und einem weiteren Besucherduo  an imenser Größe gewinnt.
Es gab romantisches Lagerfeuer, einen männlichen Grill, reichlich Essen und Trinken, sowie Stockbrotteig.
Es war großartig. Die Kinder vertrugen sich ausnahmsweise alle, die Männer wussten sich zu unterhalten und wir( meine Schwester, meine schon erwachsene Nichte und ich) hatten unseren Spaß.
Da es ja ungerecht war, dass jeweils eine Mutter sich wie üblich um all ihre eigenen Kinder kümmern musste, teilten wir jedem Kind einen Paten zu.
Wobei uns von vornherein klar war, dass die haarige, bärtige und kahlköpfige Fraktion der Paten, an einem gewissen Punkt der proMille-Grenze, ihre Patenschaft entzogen bekamen würden..

Der Kühlschrank war unter anderem gefüllt mit Getränkeflaschen, dessen Gesicht mit Namen erstrahlten, die unter anderem Familienmitgliedern gehörten, die wir aus unseren, seit der Verbannung glücklichen Leben, ausgeschlossen hatten.
Je näher die Dunkelheit rückte, umso angetaner waren wir von dem Gedanken, um Mitternacht diese eine Flasche im Lagerfeuer, bei Getanze und Zauber zu verbrennen.
Es war der Name des wahrhaft Bösen auf diesem Plastikgefäß. Wir schrieben unsere Wünsche, Beschwörungen mit Hilfe eines schwarzen Permanentmarkers auf das Etikett. Nur wir drei. Was soll ich sagen? Wir hatten unsere helle Freude daran. Unsere Wangen waren geziert von einer Kriegsbemalung, die wir uns gegenseitig mit Kohle in die Gesichter geschmiert hatten. Das Radio spielte die “ Henkersbraut“ und wir erhofften uns Erlösung von den niederträchtigen, manipulativen und verletzenden Schikanen, dieser Person, dessen Name, die Flasche beschmutzte.
 Wir zupften uns jeder ein Haar, steckten es hinein, nahmen das Übel gemeinsam in die Hand, warfen es ins Feuer und tanzten mit Stöcken herum.Das Plastik schmolz vor sich hin und brannte! Der Name und all das Geschriebene wurde eins und verschwand.
Fikilulu...abuduwha...lass uns in Ruhe...sabadabi...“,sprudelte es aus meiner Schwester und wir lachten. Wir lachten von Herzen. 
 
Es war ein befreiendes Gefühl und ein super toller Abend für alle.
Dies war Samstag und irgendwie hofften wir, auch wenn wir wussten, dass es Humbug war, dass das Telefon ging und irgendeine Nachricht ertönte, die uns dreien zu verstehen gab, dass es irgendetwas bewirkt hatte. Wir warteten vergebens.
Doch traurig sind wir nicht wirklich, denn so etwas Beklopptes, was nur uns gehört und verbindet, war mehr als nötig.
Wir haben einander, haben von Herzen gelacht und tun es noch.
Dafür,liebes Schicksal, danke ich Dir! :D


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