Manchmal ist es nicht einfach ein Abschiedsgeschenk für die Erzieherinnen zu finden, welches sie noch nicht hatten. Diese Geschichte gepaart mit der Bank, in der eingebrannt die Namen der Kinder sind, ist definitiv das Richtige.
Die Bank der Kinderherzen
In einem großen Garten stand eine kleine, unscheinbare
Bank.
Um sie herum tummelten sich stets viele Menschen, doch
keiner setzte sich. Die Menschen sind immer in Eile und verlieren
manchmal den Blick für das Wesentliche und die kleinen aber
wichtigen Dinge im Leben.
Eines Tages kam ein Kind, sah sich die Bank an,
kletterte bemüht auf sie und betrachtete die vielen Menschen um sich
herum. Plötzlich fragte das Kind: „Sag mal Bank, Du siehst so
viele Menschen und hörst so viele Dinge. Kannst Du mir sagen was
Liebe ist?“ Das Holz der Bank knartschte ein wenig und erwiderte
dann : „ Kind, es gibt viele Arten von Liebe, aber jede Art besteht
aus vielen kleinen Dingen. Stell dir vor, es gibt ein Gerüst das
heißt Vertrauen. Vertrauen ist das was alles zusammen hält.“
„ Vertrauen kenne ich. Das ist, wenn man Jemandem ein
Geheimnis erzählen kann und der es nicht weiter petzt! Oder wenn
man balanciert und noch Angst hat, und genau weiß, dass man nicht
los gelassen wird, wenn einer die Hand hält.“
„Ja das ist Vertrauen. Und dann gibt es noch viele
kleine Dinge, die alle zusammen etwas ganz großes ergeben.“
„ DIE LIEBE“, rief der Junge aufgeregt.
„Ja ganz recht. Liebe besteht daraus, sich einander
Mut zu machen, und aus Fürsorglichkeit.“ „Ist die Sorglichkeit,
wenn man immer aufräumt?“
Die Bank antwortete erheitert: „ Nein. Fürsorglichkeit
ist , wenn sich einer um Dich kümmert und für dich sorgt“
„Ach so! Im Kindergarten kümmern sich meine
Erzieherinnen auch um uns. Die helfen uns beim Anziehen und aufs
Klo!Und Kleben uns bunte Pflaster auf , wenn man hingefallen ist.
Erzähl mir bitte weiter, liebe Bank!“
„Manchmal gehört auch Streit dazu. Aber genauso
wichtig ist die Versöhnung."
"Ja im Kindergarten streiten wir uns auch! Unsere Erzieherin
sagt immer , wir dürfen anderer Meinung sein, aber wir sollen uns
nicht streiten. Und wenn wir uns gestritten haben, hilft sie uns
dabei uns zu vertragen. Erzähl mir bitte weiter, liebe Bank!“
„Wenn man traurig ist oder Kummer hat, braucht man
Halt und Trost.
Freundschaft, Toleranz und Akzeptanz gehören ebenfalls
zur Liebe.
„ Mhm...Freunde hab ich auch, aber die anderen Beiden
kenne ich nicht!“
„Akzeptanz und Toleranz bedeutet , es nicht schlimm zu finden, wenn Jemand anders ist. Es bedeutet die Menschen so gern zu haben, wie sie sind und vor allem weil sie anders sind.“
„Akzeptanz und Toleranz bedeutet , es nicht schlimm zu finden, wenn Jemand anders ist. Es bedeutet die Menschen so gern zu haben, wie sie sind und vor allem weil sie anders sind.“
„Ah! Dann kenn` ich die Beiden doch!“
„Das dachte ich mir! Weitere kleine Dinge die, die
Liebe ausmachen sind: Großzügigkeit,Verständnis, Aufmerksamkeit,
und Gefühl. Und auch Wärme, Hilfe, und Verzicht sind wichtig!“
„ Ja das stimmt.“, warf der Kleine ein „Wenn mir
im Kindergarten kalt ist, nimmt mich meine Erzieherin auf ihren Schoß
und wärmt mich. Und wenn ich sage, dass ich noch riesen Hunger habe,
ist das ehrlich so! Und wenn meine Erzieherin dann ihr gekochtes Ei
abgibt und ich das essen darf, hat sie darauf verzichtet!“
Die Bank bemerkt:„ Ja, ich glaube du kanntest die
Liebe schon vorher, kanntest nur ihre vielen Namen nicht!“
„ Das glaub ich auch, weil ich kann ja nicht alle
Namen kennen. Ich bin ja kein Lexokon, Buden ähm Wörterbuch! Waren
das denn alle Teile?“, hakte er nach, um auch sicher zu gehen,
nichts verpasst zu haben.
„Nein, es gibt noch etwas. Die Treue, und die
Zärtlichkeit! Und vor allem gehört zur Liebe auch los lassen zu
können, auch wenn es schwer fällt!!!“
Der Junge sitzt kurz stumm da und denkt nach. Dann
schlussfolgert er: „Also bei mir im Kindergarten wird uns geholfen
und getröstet werden wir auch. Uns wird Mut gemacht, wir haben
Spaß, wir teilen, und Vertrauen haben wir auch.
Alles was du gesagt hast kenne ich vom Kindergarten und
zu Hause. Und weißt Du was? Ich glaube unsere Erzieherinnen lieben
uns richtig doll, weil die uns bald auch gehen lassen, obwohl sie
uns so gerne haben.“
Und plötzlich wirkte die Bank nicht mehr so
unscheinbar. In ihrem Holz erschienen nach und nach wie von
Zauberhand die Namen der Kinder, von denen der Junge soeben sprach.
Völlig verwundert stand der Junge auf und erkannte einige Namen
seiner Freunde wieder. Er strahlte und fragte die Bank nach dem Grund
dafür. Die Bank erklärte ihm:“ In deinem Kindergarten gibt es so
viel Liebe. Nimm mich mit und stell mich dort hin. Ich helfe deinen
Erzieherinnen, sich zu erinnern und Du hilfst mir damit, endlich
gebraucht zu werden.
(Geschrieben von Angelina Aust)
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